Schule: mehr Verantwortung an die Front

Lehrerinnen und Lehrer haben eine schwierige Arbeit in Biel. Nicht nur an der Front in ihrem Kerngeschäft. Die Schuldirektion macht es ihnen durch die Zentralisierungen und die Administration schwer.

Dabei haben wir – ja, die Freisinnigen waren der grosse Treiber dahinter – die geleiteten Schulen eingeführt. Weil Organisationen mit Verantwortung und Ressourcen stärker sind als bürokratische Zentralisierungen der kleinsten Entscheide. Heisst nicht, dass nicht hingeschaut wird. Es braucht aber Mut und Bescheidenheit, auch andere Lösungen als die eigene zuzulassen. Messen am Resultat ist gerade für Exekutivpolitiker nicht einfach. Das werde ich aber tun, wenn ich gewählt werde. Nur Vertrauen strärkt die Menschen an der Front.

Für eine starke Schule braucht es dieses Vertrauen, den wirklichen Dialog und die Verantwortung bei den Schulleitungen. Und Wissen, wie Schule funktioniert.

 

Sozialhilfequote senken!

Ganz einfach, sagt der Sozialdirektor: Die Wohnungen sind schuld, dass die Sozialhilfequote so hoch ist. Zu hören im Regionaljournal.

 

So ist es nicht. Die Wohnungen sind billiger in Biel, ja.

 

Die durchschnittliche Miete der Sozialhilfebezüger ist aber auf dem schweizerischen Mittel.

Es muss an der Art liegen, wie Biel mit dem Problem umgeht. Bekannt sind eine Reihe von Geschichten dazu. Es ist zu bequem hier, es ist unser Problem.

 

Wie angehen? Mit vielen Massnahmen, nicht mit einer einzigen:

  • Sozialdienste an der Front stärken
  • Zumutbare Arbeit leisten lassen, bevor es Geld gibt
  • Miete den Sozialhilfebezüger auszahlen und nicht dem Vermieter
  • Missbräuche entschieden bekämpfen
  • Konsequenter gegen illegale Aufenthalter vorgehen

Das ist kein einfacher Weg. Damit aber diejenigen, die es wirklich nötig haben, unterstützt werden, muss die Stadt handeln. Nicht die andern sind schuld, nehmen wir das Schicksal in unsere eigene Hand!

 

 

 

Zweisprachigkeit? Ja, aber…

Zur Beurteilung eine Hörprobe auf Französisch auf Canal 3.

Ganz so einfach ist es nicht, diese zweite Sprache in Biel zu sprechen. Es braucht immer wieder Anstrengungen. Aber mir macht es Spass und ich spreche gerne Französisch.

Für die Minderheit ist die Zweisprachigkeit eine besondere Herausforderung. Sie wird je länger je mehr gezwungen, die andere Sprache zu lernen oder wegzuziehen. Ein französischsprachiger Bieler Freund sagte einmal: „Bilinguismus ist der Tod des Französischen in Biel“. Auch wenn das übertrieben ist, gibt es kaum Lehrstellen, die keine Deutschkenntnisse voraussetzen. Umgekehrt aber schon.

Zweisprachigkeit hat also auch seine Nachteile. Biel ist dadurch eine spezielle Stadt was die Werbung angeht. Schon nur aus kulturellen Gründen müssen die französischen und die deutschen Plakate verschieden sein. So ist Biel zwei kleine statt eine grosse Stadt.

Biel hat aber den Vorteil, dass hier Menschen erwachsen werden, die beide Kulturen kennen. Sie haben das Gefühl für die feinen Unterschiede, die zu Missverständnissen und Verletzungen führen können, wenn die Beteiligten sie nicht kennen.

Die Zweisprachigkeit muss gelebt, nicht gefördert werden. Wir müssen die Menschen ermuntern, die andere Sprache zu sprechen und zu lernen. Es gibt nämlich auch im Stadtparlament etliche, die sich nicht bewusst sind, dass sie die andere Sprache nicht nur nicht sprechen können, sondern auch schlecht verstehen. Von der Tribüne aus sind manchmal zwei getrennte Debatten gleichzeitig zu hören, weil die Rednerinnen und Redner nur auf das in der eigenen Sprache Gesagte reagieren.

Könnten alle Schulen konsequent zweisprachig sein? Aus Sicht der Brücken zwischen den Kulturen und aus Sicht der Kohäsion in der Schweiz: Ja. Aus Sicht derjenigen, die in diesen Schulen arbeiten und die sie organisieren müssen: Nein, keine Chance. Aber träumen ist erlaubt.

Und schliesslich werde ich in den nächsten Jahren immer besser Französisch sprechen und schreiben. Es macht nämlich Freude.