Das Personalreglement der Stadt Biel ist vierzig Jahre alt. Jetzt wird es neu. Hier steht, wie ich mich als Mitglied der Kommission des Stadtrates für Konkurrenzfähigkeit, Fairness, Verhältnismässigkeit und Gerechtigkeit gegenüber dem Personal einsetze.
In dieser Woche fand die erste Sitzung der Kommission für das neue Personalreglement statt. Aus der Kommission darf nicht berichtet werden, die Verhandlungen müssen geschützt werden. Hingegen meine persönlichen Überlegungen, die dürfen hier schon stehen. Es sind Grundhaltungen. Ins Detail geht es dann erst bei der Behandlung im Stadtrat im nächsten Jahr.
Konkurrenz: Die Stadt Biel steht nicht alleine in der Landschaft. Wenn sie Mitarbeiter/innen einstellen will, steht sie in Konkurrenz mit andern Verwaltungen und der Privatwirtschaft. Wir müssen uns in der Ausgestaltung der Anstellungsbedingungen und Löhne also mindestens irgendwo im Mittelfeld tummeln. Sonst haben wir eher weniger gute Bewerbungen auf eine ausgeschriebene Stelle.
Fairness: Wer hier angestellt ist, der darf auch unter dem neuen Reglement nicht schlechter gestellt werden. Es ist schon so, dass auch das Arbeitsklima und die Arbeitsinhalte wesentlich zur Motivation beitragen. Aber der Lohn und die Anstellungsbedingungen tun das ihre dazu. Da wiegen negative Veränderungen stark. Deshalb muss die Veränderung fair sein zu denen, die heute angestellt sind.
Verhältnismässig: Unüblichen Luxus können und wollen wir uns nicht leisten. Die Stadt ist ein guter Arbeitgeber und wird als solcher wahrgenommen. Das zu erhalten und langfristig zu sichern ist unsere Aufgabe.
Gerecht: Wir könnten allerhand Kriterien anwenden, die die eine oder andere Gruppe besonders stärken würde. Davon müssen wir Abstand nehmen. Lohn und Leistungen gibt es bei der Stadt für die Arbeit und darüber hinaus, weil es vorgeschrieben oder üblich ist. Ein Beispiel? Wenn der Kanton Vaterschaftsurlaub gibt, müssen wir das nicht unbedingt tun. Davon profitieren wenige, wir sollten schon einen sehr guten Grund haben, damit wir diese Last auf die Schulter aller Mitarbeiter/innen verteilen.
Ein besonderes Kapitel sind die Kündigungen. Dafür gibt es auch in der Verwaltung faire Verfahren. Denn wir müssen uns von Mitarbeitenden trennen können, wenn sie nicht richtig arbeiten. Auch im Interesse der andern Mitarbeiter/innen, schliesslich muss die Arbeit gemacht sein und die Stimmung erträglich bleiben. Auch hier habe ich also eine typische Mitte-Position: Künden muss machbar sein, mit den kantonsüblichen Rekursmöglichkeiten ausserhalb der Stadtverwaltung.
Finanziell tragbar: Man kann mir jetzt vorwerfen, ich würde so nicht sparen wollen. Ja, an Löhnen und Leistungen fürs Personal will ich nicht die Finanzen der Stadt sanieren. Wenn wir Dienstleistungen von der Stadt haben wollen, dann sollen wir auch anständig dafür bezahlen. Das heisst nicht, zu viel zu zahlen. Für überdurchschnittliche Löhne oder Leistungen fürs Personal bin ich auch nicht zu haben.
Zusammengefasst: Nicht das Personal drücken, sondern wenn nötig Personal abbauen. Was sich übrigens sozialverträglich über natürliche Abgänge bewerkstelligen lässt, wenn wir einigermassen langfristig planen und nicht warten, bis die Finanzuhr auf fünf nach zwölf steht.
Die Kommission wird sich übrigens auch um die Löhne der Gemeinderäte zu kümmern haben. Darüber wird noch zu schreiben sein.