Liebe zum ekligen Detail

Am Montagmorgen hat einer meiner Mitarbeiter wieder Graffiti entfernt. Bevor die Schule begann. Wir sind stolz auf unsere Schule. Deshalb räumen wir den Dreck der Nächte weg. Ordnung und Schönheit motivieren uns für unsere Arbeit.

Es braucht Liebe zum schönen Detail. Beispielsweise sind die wunderbaren Kreisel und Brückendekorationen der Stadtgärtnerei eine Augenweide. Das ist mit Liebe und Können gemacht.

Es braucht aber auch die Liebe zum ekligen Detail. Nur so können wir stolz sein auf unsere Stadt.

Unangehm sind die verlotterten Fassaden, die lieblosen Bauten. An der Bahnhofstrasse. An der Mühlebrücke. An vielen andern Orten.

Die Stadt, in der die wunderschönen Luxusuhren hergestellt werden, kümmert sich nicht um ihr Gesicht.

Und wie willst du das verändern? Indem die Stadt den Aussenraum schön macht, aber nur, wenn die Immobilienbesitzer mitmachen. Mit Gesprächen und Motivationen. Wenn es sein muss mit Druck, auch moralischem Druck. Im Interesse aller. Denn Häuser werden wertvoller, wenn sie in einer schönen Umgebung stehen.

Hier werden die schönsten Uhren verkauft. Ist das ein würdiges Gebäude dafür?

An der Bahnhofstrasse ist eine Lücke wieder erneuert worden, die schon lange stört.

An der Mühlebrücke wird es nicht einfach sein, etwas zu erreichen.

Smartvote? Aber sicher.

Angefangen hat alles damit, dass ein Grüner fand, smartvote dürfe die Parteien nichts kosten. Er hat den Preis von 80 Franken pro erreichtem Sitz auf 50 senken können. Gute Arbeit, danke.

Aber das war ihm zu wenig. Hinzu kam, dass die rot-grüne Allianz funktionierte. Die SP Biel will auch nicht.

Wir wollen. Weil Transparenz für die Wählerinnen und Wähler wichtig ist. Und weil wir froh sind, dass smartvote unabhängig bleibt. Seine Finanzierung ist vernünftig und es steckt viel freiwillige Arbeit dahinter, wie in ihrer Finanzierungserklärung zu lesen steht.

Gebt euch einen Stupf, nehmt teil! Das ist kein Betrag, aber ein wesentlicher Beitrag zur Meinungsbildung.

Ach ja, noch was: Es ist Wahlwerbung.

Richtig unangenehm!

Die Stadt muss ihre Sicherheit wieder in die eigenen Hände nehmen.

Wie?

Indem die Polizei richtig eingesetzt wird. Für Kontrollen und Razzien in illegalen Geschäften, im Drogenhandel, im Umgang mit illegalen Aufenthalter. Konsequentes Ausschaffen beginnt in der Gemeinde. Wir tolerieren kein schamloses Ausnutzen. Wer zur Gesellschaft beitragen kann und nichts beiträgt, darf nicht profitieren.

Die Polizei ist kantonalisiert, da hat die Stadt doch keinen Einfluss? Doch, hat sie. Sie ist verantwortlich für die Erfüllung der Aufgaben der Sicherheitspolizei (Art. 9 Polizeigesetz). Sie schliesst mit dem Kanton ein Leistungseinkaufsvertrag ab, der die einzelnen Leistungen enthält (Art. 12a und 12c). Dieser Vertrag verlangt heute nicht das, was wir nötig haben.

Biel muss für illegale Geschäfte und illegale Aufenthalte richtig unangenehm sein. Biel muss die Sicherheit wieder in die eigenen Hände nehmen. Mit einem Gemeinderat, der das kann und will.

 

Langsamverkehr oder langsamer Verkehr?

In Biel ist das Velofahren ein Vergnügen. Keine Einbahnstrassen, kaum Fahrverbote, viele Velospuren, echte Veloampeln – und gleich daneben ein Stau. Auf dem Veolo geht es schneller als mit jedem Auto, jedenfalls dann, wenn die meisten Menschen in der Stadt wach sind.

Ich fahre fürs Leben gern Velo. Rücksichtsvoll, jedenfalls versuche ich das.

Fürs Einkaufen nehme ich aber das Auto. Das darf ich. Aber dann geht es langsam in der Stadt. Kurzzeitparkplätze bei den Geschäften fehlen. Die Verkehrführung ist mühsam. Die Baustellen sind endlos.

Für Fussgänger/innen und Velofahrer/innen ist viel getan worden. Für den langsamen Verkehr aber zu wenig. Das trifft auch den öffentlichen Verkehr.

Lancierungsevent Initiative Nachhaltige Mobilität Biel/ mobilité
Lancierungsevent Initiative Nachhaltige Mobilität Biel/ mobilité – Foto: Tese Liechti-Gertsch, facebook

Deshalb: Nachhaltige Mobilität für alle, auch für Autofahrer/innen.

Konkrete Beispiele:

  • Seit langer Zeit funktioniert die Lichtsignalanlage am Westende der Heilmann-Strasse nicht mehr. Das scheint niemanden zu stören.
  • Mitten in der Stosszeit wurden vor Kurzem Fussgängerstreifen neu gemalt. Der Stau entstand, erwartungsgemäss.
  • Verkehrsführung während der Belagsarbeiten an der Heilmann-Strasse: abenteuerlich kurvten Lastwagen um parkierte Autos.
  • Baustelle Madretschstrasse: Es scheint, als sei den Bauunternehmen dieser Sandkasten ohne Verfalldatum gegeben worden. Gab es Konventionalstrafen bei Zeitüberschreitung oder Anreize für kürzere Bauzeiten?
  • 2016 geht der Ostast auf. Noch wurde nicht darüber nachgedacht, wie die Kapazität bis zum Seefels-Kreisel erweitert werden kann. Der Westast wird erst 2030 eröffnet, 14 Jahre Dauerstau?
  • In nächster Zeit werden die Auf- und Abfahrten im Brüggmoos verlegt und geschlossen. Erwarten uns weitere Staus?

Wird wieder aufgenommen…