Zuerst wolle ich heute Abend ja markig gegen die SIP schiessen, wie ich das auch schon getan habe. Zuhören hat dann aber Zweifel zutage gefördert. Die einen wollen wieder eine Stadtpolizei und die andern für alles und jedes den Staat. Die Wahrheit liegt wohl in der Mitte.
Noch bin ich mir ja nicht sicher, ob die SIP wirklich nötig ist. Sie tut so, als könne sie polizeiliche Aufgaben erfüllen oder übernimmt Aufgaben, die wir eigentlich alle hätten. Es gibt viele Beispiele, hier eines von der Online-Seite des Bieler Tagblattes (http://www.bielertagblatt.ch/nachrichten/biel/schlaegerei-um-ein-telefon-und-eine-einsame-frau) vom 03.10.14:
„Eine ältere Frau bat ein Team der Sicherheit-Intervention-Prävention (SIP) um Hilfe, da sie mit der Nachbarschaft enorme Schwierigkeiten habe. Zwei Mitarbeitende begaben sich zu der Anruferin nach Hause zu einem ersten Gespräch. Die Frau erzählte, dass sie mit der ganzen Nachbarschaft auf Kriegsfuss stehe und alle gegen sie seien. Bei dem über eine Stunde dauernden Gespräch stellte sich heraus, dass die Frau an einer schweren Krankheit leidet und aus diesem Grund völlig isoliert lebt. Die Geschichten, die sie über die Nachbarn erzählte, waren unglaubwürdig. Ermittlungen ergaben, dass die Frau eine Tochter hat, die in der Ostschweiz lebt. Mit der Tochter wurde telefonisch Kontakt aufgenommen. Die Tochter gab an, dass ihre Mutter sehr unter der Einsamkeit leide und aus diesem Grund solche Geschichten mit den Nachbarn erfinde. Sie werde sich ihrer Mutter annehmen. Es sei geplant, dass die Mutter in den nächsten Wochen in die Ostschweiz zu ihr ziehe.“
Es ist ein Traum, eine eigene Stadtpolizei zu haben. Aber das müssen wir auf kantonaler Ebene zu Erreichen versuchen und nicht einen Ersatz herstellen. Es ist falsch, wenn wir auf diesem Weg die Kantonspolizei schlecht machen! Wir brauchen sie dringend. Sie muss dafür sorgen, dass Dealern und andern Delinquenten das Leben in Biel richtig schwer gemacht wird. Seit Jahren bin ich immer wieder auf die Kantonspolizei angewiesen auf dem Strandboden, ihre Interventionen sind angemessen.
Die Stadt Biel hat bei der Kantonspolizei in der Prävention gespart. Gemeinderat Feurer behauptet das Gegenteil. Weiss er wieder nicht, was in seiner Direktion geht? Kennen wir das Muster?
Die gewandelte Motion wird abgelehnt mit 31 zu 20. Es geht weiter im gleichen Text, mit dem Schiessen auf die Kantonspolizei, der Ausweitung der Aufgaben der Stadt und der Möglichkeit für uns Bürger/innen zurückzulegen.
Man kann sich mit Recht fragen, ob die Motive auf den beiden äusseren Ratsseiten, die sich hier treffen, nicht zum Schaden der Stadt sind. Warum sind wir nicht kritischer? Warum schaffen wir es nicht, kritisch hinzusehen und Lösungen zu finden, die weniger kosten und mehr bringen?